Montag, 22. Juni 2015

Lady Miltred: Chapada Diamantina

Auch die Anfahrt zu meinem nächsten Ziel war eine lange. Als Nichtbrasilianerin kann ich Bustickets nämlich nicht im Internet vorbuchen, dazu fehlt mir die Steuernummer. Zunàchst hatte ih noch Glück und habe einen der letzten Plätze im Übernachtbus nach Feira de Santana bekommen. Von dort aus, gab es aber keinen Platz mehr im Bus nach Lençois, meinem nächsten Ziel. Und so musste ich noch in 2 weiter Bus steigen und am Ende in dem Dorf Tanhilo in ein Taxi, bis ich endlich in Lençios war. Aber die umständlich Anfahrt hat sich gelohnt, der Nationalpark Chapada Diamantina, in dem der Ort liegt ist unglaublich schön.


Ich habe von Lençois aus nämlich mehrere Ausflüge unternommen. Dabei habe ich zunächst den Teufelspool den Poço de Diabo besucht. Dafür folgt man dem steinigen Flussbett des Flüsschens Mucugezinho, bis man dort ankommt. 



Weiter ging's zur Gruta de Pratinha, die in einem ganz hellen türkis leuchtet und in der man schwimmen und schnorcheln kann. Das Wasser ist glasklar, so dass man die Fische und Pflanzen bestens sehen kann.


 Ganz in der Nähe ist die Gruta Azul, die etwas weiter unten im Berg liegt und in einem fast überirdischen blau leuchtet.


Schon auf der Hinfahrt sind wir durch eine tolle Landachaft mit vielen Tafelbergen gefahren. Und die Erklimmung eines davon war unser nächstes Ziel und eigentlich auch der Höhepunkt der Tages. Wir sind auf den Morro da Pai Inácio gestiegen. 


Dazu musste man einen ziemlich steilen, steinigen Weg hoch und auch über so manchen Felsen klettern, bis man endlich oben war. Für mich als Katze war das natürlich kein Problem, aber ich habe gesehen, dass es nicht jedem leicht gefallen ist. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Der Blick von oben auf die umliegenden Tafelberge ist unglaublich. Ich kam mir ein bisschen vor, als ob ich das Dach der Welt erklommen hätte, obwohl ich davon natürlich weit entfernt war ;-).


Da Tafelberge ja im Lauf von Jahrmillionen durch Errosion entstanden sind, gibt es auf ihnen oft Pflanzen, die es unten nicht gibt. Und auch hier gab es teilweise eine ganz eigene Flora und natürliche Wasserbecken, in denen sich das Regenwasser sammelt.


Als ich abends wieder in meinem Hotel war, war ich zwar ziemlich müde, aber auch irgendwie berauscht durch die Erlebnisse des Tages.


Mein zweiter Ausflug hat mich in die Marimbus Sumpflandschaft geführt. Dazu ging es erst mal eine Stunde mit dem Auto auf einer unbefestigten Straße bis zum Ort Remanso, der vor über 100 Jahren von entlaufenen Sklaven gegründet wurde. Das erklärt wohl auch, warum er so versteckt liegt. Von hier aus sind wir in Paddelboote umgestiegen und  1 1/2 Stunden durch die schöne Sumpflandschaft gepaddelt.


Sie wird auch das kleine Pantanal genannt und ist durch den Zusammenfluss zweier kleiner Flüsse entstanden. Hier gibt es Papyrus und Schilf und viele andere Wasserpflanzen, die teilweise so dicht wachsen, dass man denkt, man könnte darauf laufen. Da ist es dann auch nicht so einfach, mit den Paddeln durchzukommen, aber Dank unserer erfahrenen Guides haben wir es geschafft :-). Hier kann man auch viele Vögel beobachten und wenn man Glück hat Kaimane sehen. Aber so einen haben wir nicht zu Gesicht bekommen. 


Am Ende der Bootstour haben wir einen kleinen Spaziergang durch den Regenwald gemacht, der Marimbus umgibt. Bei einem alten Landhaus gab es erst mal Mittagessen, bevor wir weitergelaufen sind zum zweiten Ziel des Tages, den Piscinas de Roncador. 


Hier reihen sich ein paar kleine Wasserfälle und natürliche Whirlpools aneinander. Und wenn man sich mal überwunden hat, in das kalte Wasser zu gehen, ist es ein größer Spaß über die Felsen zu klettern, um von einem Pool zum nächsten zu kommen und sich bin den Wassefällen und der Ströhmung durchschütteln zu lassen. 


Danach hatten wir noch genug Zeit, und von der Sonne auf den warmen Felsen trocknen zu lassen, bevor es auf dem gleichen Weg zurück ging. 

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