Montag, 10. Februar 2014

Lady Miltred: mit dem Zug zu den Elefanten

Nach unserem tollen Bootsausflug auf dem "Inle-See", folgte unsere erste Zugfahrt in Burma. Da hatte man ja schon so einiges gehört und war gespannt, ob es auch so sein würde. Los ging´s wieder mal in aller Herrgottsfrühe und bei ziemlich eisigen Temperaturen. Es hatte geheißen, man sollte zwei Stunden vor Abfahrt da sein und so standen wir um 6.30 Uhr am Bahnsteig von "Nyaung Shwe".


Außer uns war erst mal niemand sonst da, außer einem einsamen Mönch. In den Zug konnte man auch noch nichts steigen und so musste man bei Temperaturen um die Null Grad draußen ausharren. da haben wir uns schon mal gefragt, warum man so früh kommen muss. Aber wie heißt es so schön: man muss nicht alles verstehen ;-).


Ab halb acht kamen dann auch ein paar einheimische Passagiere, die Touristen waren alle vorher da ;-). Gegen acht kam dann auch endlich der Zug in den Bahnhof geschnauft und man konnte einsteigen.


Als ausländischer Gast musste man natürlich in der ersten Klasse fahren. Da saß man dann auf ziemlich fiesen, juckenden Polstersitzen. In der zweiten Klasse gab es Holzbänke, die aber wesentlich sauberer aussahen. Als wir da hin wechseln wollten, wurden wir darauf hingewiesen, dass wir in der ersten Klasse bleiben müssten. Wieder so was, was man nicht verstehen muss ;-).
Immerhin ist der Zug pünktlich abgefahren :-). Na ja, was heißt abgefahren, er ist mit gefühlten 20km/h über die Gleise gekrochen. Fast hatte man das Gefühl, man könnte gemütlich nebenher laufen. Zusätzlich gab es mehrere Stops, so dass wir für die Strecke von ca. 65km über 3 Stunden gebraucht haben. Aber immerhin sind wir durch eine sehr schöne Landschaft gefahren, die man sich bei dem Tempo auch gut betrachten konnte ;-).


Kalaw ist eine Kleinstadt in den Bergen und liegt auf 1340m. Es ist ein ehemaliger britischer Luftkurort und liegt malerisch in den Bergen. Hier ist die Zeit noch ein bisschen mehr stehen geblieben, als im Rest des Landes und man hat oft das Gefühl, sich in einem anderen, ruhigeren Jahrhundert zu befinden.


Man kann hier sehr schön wandern, aber es gibt auch eine andere große Attraktion: das "Green Hill Valley Elephant Camp". Und genau dieses haben wir besucht, da ich doch sehr neugierig war, einmal Elefanten kennenzulernen und aus der Nähe zu sehen :-).


Als wir ankamen wurden wir auch gleich von den ersten empfangen und ich war sehr beeindruckt von ihrer Größe.
Das "Green Hill Valley Elephant Camp", beherbergt ältere und kranke Elefanten, die von einem ehemaligen Tierarzt aus dem staatlichen Arbeitsdienst geholt werden und hier in Ruhe und Würde altern können. Es ist sozusagen ein Sanatorium für Elefanten.


Am Vormittag und frühen Nachmittag dürfen sich die Touristen mit ihnen beschäftigen, dürfen sie baden und auf ihnen reiten. Natürlich sind immer Wärter dabei, die nicht nur die Touristen vor den Elefanten schützen, sondern hauptsächlich aufpassen, dass die Besucher nichts falsch machen.


Einem Elefant bin ich ganz nahe gekommen. Er hat mich mit dem Rüssel hochgehoben und ich war dann Auge in Auge mit ihm.


Das war mir dann doch etwas mulmig. Aber ein Wärter war gleich dabei und hat mich wieder auf den Boden gesetzt.

Ich weiß nicht, ob er mich am Anfang für etwas zu fressen gehalten hat... Elefanten fressen nämlich jeden Tag ca. 180 Kilo und trinken 150-200 Liter Wasser. Sie sind also ziemlich viel mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt ;-). Jedenfalls habe ich mich dann noch mit dem Elefant unterhalten und er hat mir Geschichten aus seinem arbeitsreichen Leben erzählt und dass er es jetzt schön ruhig hat. Im Camp haben die Elefanten nämlich ab 15.00 Uhr Feierabend und dürfen hinter dem Tal in den Dschungel laufen.


Wenn sich die Elefanten verabschiedet haben, dürfen die Touristen noch je einen Teakbaum pflanzen. Das Camp ist nämlich auch umweltpolitisch sehr engagiert und man geht trotz der Touri-Belustigung mit einem guten Gefühl nach Hause.
 

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