Freitag, 28. September 2012

Meister Francis: Nationalpark Lauca

Nachdem wir La Paz verlassen haben sind wir auf einer recht spektakulären Strecke nach Chile gefahren. Vorbei an Boliviens höchstem Berg, dem Vulkan "Sajama" mit 6542m. Unser nächstes Ziel war dann Putre, kurz hinter der Grenze. Da von Bolivien aus kein Bus direkt da hinfährt, hat uns der Fahrer an der Kreuzung rausgelassen und wir hatten Glück, dass wir nach kurzer Zeit von einem vorbeifahrenden Tourbus mitgenommen wurden :).

Putre selbst ist zwar Hauptstadt des Bezirks, hat aber nur 1200 Einwohner, ist also recht verschlafen. Immerhin gibt es hier Unternehmen, die Touren in den nahen Nationalpark Lauca anbieten und mit so einer sind wir heute morgen los.


Im Park findet man verschiedene Vulkane. Der vorherrschende ist der "Parinacota" mit 6342m. Er hat eine ziemlich gleichmäßige Kegelform und sieht somit aus wie ein perfekter Vulkan. Neben ihm erhebt sich der "Cerro Guaneguane" mit 5300m in in die Höhe. Da es noch relativ frühes Frühjahr ist, sind die Berge schneebedeckt und es weht ein frischer Wind. Da war ich schon froh über meinen schönen Pelz :).


Apropos Pelz: den haben auch die hier sehr zahlreich vertretenen Lamas, Alpacas und Vicuñas und nicht zu vergessen die Viscachas. Die sehen fast aus wie Hasen, gehören aber eher zur Familie der Chinchillas. Leider sind sie sehr scheu, so dass ich sie nicht ansprechen konnte.
Ganz so scheu sind die Lamas und Alpacas nicht und so habe ich von ihnen erfahren, dass die lustigen Wollfäden, die sie oft an den Ohren haben, eine Anerkennung der Einheimischen sind, die sich damit bedanken, dass sie ihre Wolle und auch ihr Fleisch haben dürfen.


Neben den Bergen und Vulkanen sind das zweite landschaftliche Highlight hier oben die Seen. Da gibt es einmal die "Lagunas des Cotacotani", in den zahlreiche kleine Inseln liegen, an deren Ufer es Salzablagerungen gibt. Und dann gibt es noch den "Lago Chungará", der auf einer Höhe von 4500m einer der höchsten Seen der Welt ist. Umgeben sind die Berge und Seen von Puna-Gras und grün leuchtenden Feuchtgebieten, so dass die ganze Landschaft etwas unwirklich aussieht.


Auf unserem Weg durch den Nationalpark haben wir auch das Dorf "Parinacota" besucht. Es heißt wie der Vulkan, der hinter ihm aufragt und hat eine nette kleine Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Auch hier hatte man wieder tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge und Grasländer.



Auf jeden Fall bin ich gespannt, was noch kommt und werde an dieser Stelle wieder berichten :).

Mittwoch, 26. September 2012

Meister Francis: I'm Walking

Heute haben wir den Rückwege nach La Paz angetreten. Dazu ging es die Yungas wieder hoch. Die Yungas sind der Steilabfall vom Andenhochland zum Amazonasbecken. Hier war früher die gefährlichste Straße der Welt zu Hause. Sie war einspurig mit Gegenverkehr und unbefestigt. Deshalb gab es hier öfter mal abgestürzte Busse. Heute gibt es allerdings auf der anderen Seite vom Berg eine neue asphaltierte Straße, zweispurig mit Leitplanke. Auf der wollten wir heute wieder nach oben fahren.


Im Busbahnhof haben wir allerdings schon gehört, dass ca. 2km der Straße gesperrt sind, weil die Minenarbeiter streiken. Dieses Stück müßte man dann zu Fuß zurück legen, bevor dann von oben wieder Busse da stehen, die weiter fahren. Es ging dann auch erst mal los, bis auf ca. 3200m. Da war sie dann die Straßensperre. Die Busse haben alle abgeladen und dann ging es hoch, mit Gepäck, dem Ende der Sperre entgegen.
Von entgegenkommenden unfreiwilligen Wanderern haben wir dann erfahren, dass die Sperre ca. 10km umfasst und man bergauf sicher 3 Stunden brauchen würde. Gott sei Dank hat uns einer der Streikenden die Hälfte des Weges mit seinem Auto mitgenommen. Ich glaube, er hatte, nicht gerade zur Freude seiner Mit-Streikenden, einen kleinen Nebenverdienst als Streiktaxi :).
Jedenfalls hat er uns viel Mühe erspart, denn als wir oben, auf ca. 4100m angekommen waren, hat es selbst mir als kletterfreudigem Eichhörnchen gereicht ;).


Dafür war das Feierabendbier in La Paz, auf dem Hoteldach, mit Aussicht auf die Stadt und den Hausberg Illimani, mit seinen drei Gipfeln, um so schöner :).

Dienstag, 25. September 2012

Meister Francis: von La Paz nach Coroico

Von Copacabana aus sind wir mit dem Bus weiter nach La Paz gefahren. Dabei mussten wir einen Arm des Titicacasees überqueren. Eine Brücke gibt es nicht, deshalb mussten alle Passagiere aussteigen und in kleinen Booten übersetzten, während der Bus auf einen flachen Kahn geladen wurde und uns so unauffällig gefolgt ist.


Besonders interessant war dann die Ankunft in La Paz. Es ist ja eine der höchsten Städte der Welt und hat ein Gefälle von ca. 1000m auf dem Stadtgebiet. Man kommt auf 4100m Höhe an und wenn der Bus dann die Abbruchkante erreicht, sieht man die ganze restliche Stadt zu seinen Füßen liegen.


Das ist allerdings auch schon fast das interessanteste an der Stadt, die keine wirklich nennenswerten Sehenswürdigkeiten hat. Trotzdem hat mir das Nebeneinander von Tradition und Moderne ganz gut gefallen.
Wir haben in einem sehr traditionellen Stadtviertel gewohnt, in den fast alle Frauen Cholitas sind, d.h. sie tragen die typischen weiten Röcke mit den vielen Unterröcken, ein Schultertuch, mit dem auch Waren oder Kinder getragen werden und den Bowler-Hut. Wie man sich eine Frau aus dem Andenhochland eben vorstellt :).
Von hier aus sind wir mal über die moderne Einkaufsstraße "Paseo El Prado" gelaufen und haben die "Plaza Pedro Domingo Murillo besucht. Hier befindet sich die Kathedrale, das Parlamentsgebäude und natürlich ein Denkmal vom Freiheitskämpfer Murillo.


In La Paz haben wir auch beschlossen, dass es mal Zeit für 2 Tage Nichts Tun ist :). Deshalb sind wir in das nahe gelegene Coroico gefahren. Der Ort liegt ca. 3000m tiefer als La Paz und ist ein beliebter Ferienort. Hier merkt man auch direkt, dass man sich eigentlich in der tropischen Klimazone befindet. Es ist sehr viel wärmer und alles ist grün. Diverse Pflanzen und Blumen wetteifern um einen Platz an der Sonne und es gibt Papageien und Kolobris. Abends zirpen die Grillen und die Glühwürmchen leuchten um die Wette.


Wir haben ein nettes Hotel mit großem Garten und Pool gefunden, wo man mal ganz gut ausspannen kann. Vom Balkon hat man eine fantastische Sicht auf die Berge und kann sogar drei Schneegipfel sehen. Allerdings nur morgens früh, es ziehen immer schnell Wolken auf. Die Erholung tut auch mir als eifrigem Eichhörnchen mal ganz gut, bevor es wieder hoch geht in die Berge.

Samstag, 22. September 2012

Meister Francis: Copacabana & Isla del Sol

Nachdem wir in Aguas Calientes losgefahren sind, haben wir den restlichen Tag noch mal in Cusco verbracht und sind dann mit dem Nachtbus nach Copacabana in Bolivien gefahren. Glücklicherweise gibt es hier auch Nachtbusse, bei denen man die Sitze so gut wie waagerecht umlegen kann, so dass man am Ende auch wirklich schläft :).


Copacabana ist ein relativ kleiner Ort. Er liegt kurz hinter der peruanischen Grenze, dierekt am Titicacasee und ist über 3000 Jahre alt. Früher war es ein bedeutendes Zeremonial- und Kultzentrum und ist heute ein wichtiger Wallfahrtsort. Zu Zeiten der Inca pilgerte man von hier aus zum Sonnenheiligtum auf der vorgelagerten Isla del Sol und heute pilgert man zur wundertätigen Schwarzen Madonna in der Basilika Virgen de la Candelaria. Copacabana war auch Namensgeber des berühmten Strandes in Rio de Janairo, als dort eine kleine Kapelle zu Ehren des Wallfahrtsortes hier errichtet wurde.


Einen Strand gibt es auch hier und da der höchste schiffbare See der Welt so groß ist, sieht er fast aus wie das Meer :). Nur das Wasser ist dezent kälter ;).
Nachdem wir uns den Ort und die Basilika angesehen hatten, haben wir den Rest des Tages auf einem Liegestuhl in einem Café direkt am Wasser verbracht.


Heute haben wir dann einen Ausflug zur Isla del Sol gemacht. Wir sind zunächst in den Norden der Insel geschippert. Dort ging es dann zu Fuß und teilweise steil bergauf zu den Chincana Ruinen "Incanotapa". Die Landschaft auf dem Weg war atemberaubend. Die Küste fällt teilweise steil ab und gibt immer wieder den Blick auf kleine Buchten mit hellen Stränden und türkisem Wasser frei. Am anderen Ufer sieht man im Hintergrund schneebedeckte Gipfel und und manchmal sieht es wirklich so aus, als wurde der See kein Ende nehmen. Dazu scheint die Sonne aus einem nahezu wolkenlosen Himmel.


Nur ist es nicht so warm, wie man denken wurde. Da machen sich dann doch die 3800m Höhe bemerkbar, genau wie bei der Itensität der Sonne. Man muß extrem aufpassen, dass man sich nicht verbrennt, trotz der Sonnencreme, die ich natürlich reichlich aufgetragen habe.


Dann ging es noch zu einem einstündigen Stop am Südende der Insel. Aber da ging es dann eine extrem lange und steile Treppe hoch und nach den vorherigen Anstrengungen war das selbst mir kletterfreudigem Eichhörnchen zu viel ;). Somit habe ich es ruhig angehen lassen, mich einfach an den Strand gesetzt und die Aussicht genossen :).

Mittwoch, 19. September 2012

Meister Francis: Matchu Pitcchu

Gestern sind wir zum ersten ganz großen Highlight der Reise aufgebrochen. Aber zunächst mal ganz langsam, von Cusco ins Dorf Ollanta und zwar mit dem Collectivo. Das ist ein Sammeltaxi, meist in der Form eines Minibus, das immer abfährt, wenn es voll ist.

Ollanta liegt im heiligen Tal der Inka, am Fluß Urubamba. Es gilt als der älteste, ständig bewohnte Ort Südamerikas. Seid der Inkazeit ist der Grundriss gleich und es ist die einzige Inkastadt, die man heute noch besichtigen kann. Das Dorf ist aus Stein erbaut, wird von Wasserkanälen durchzogen und von der Inkafestung "Ollantaytambo" überragt. Weil ich unvorsichtig war, bin ich in einen der Kanäle gefallen und von der Strömung mitgerissen worden. Aber Gott sei Dank fanden sich nette Helfer, die mir wieder aufs Trockene geholfen haben :).


Nach diesem unfreiwilligen Bad ging's zum Dorfbahnhof. Von Ollanta fahren nämlich die Züge nach Matchu Pitcchu. Hier stand ich dann, noch leicht durchnässt und habe mit Leuten aus aller Welt auf den Zug gewartet. Dabei hatte ich manchmal den Eindruck, als ob es auf Klassenfahrt geht ;).


Und heute war es dann endlich soweit, wir haben die Inkastadt Machu Picchu besucht. Morgens, in aller Herrgottsfrühe haben wir einen der ersten Busse genommen, die hoch zum Eingang fahren, um vor dem ganz großen Ansturm noch etwas Zeit zu haben.

Machu Pitcchu liegt auf ca. 2500m Höhe, in einem Teil der Anden, der schon langsam zum Amazonas hin abfällt. Dementsprechend ist die Vegetation hier schon wesentlich üppiger und es gibt sogar schon Bromelien, die an den Bäumen hängen.

Die Stadt gilt als Heilige Stadt der Inka und war lange Zeit verschollen. Bis heute weiß man nicht genau, welchen Zweck es hatte, aber ein paar Dinge kann man schon recht sicher sagen: es liegt an einem strategisch wichtigen Punkt und alle Inkawege liefen sternförmig darauf zu. Matchu Pitcchu konnte sich, Dank einer ausgeklügelten Wasserversorgung und hängender Gärten, mehr oder weniger autark versorgen. Es wurde wie eine Festung gebaut und weißt die typische Inka-Architektur auf. Es ist voll mit religiösen Symbolen der Inka und weißt viele Besonderheiten auf, die z. B. auf Sonnenwenden und die Stellung der Sterne Bezug haben.


Beherrscht wird die Stadt vom Berg "Waynapicchu", in dessen Kontur man, mit etwas gutem Willen und von richtigen Standpunkt aus, einen schlafenden Inka erkennen kann.

Aber wie auch immer, übt der Ort auf den Besucher eine ganz besondere Magie aus. Wenn man z.B. die Anstrengung auf sich genommen hat, ganz nach oben geklettert ist und er dann in seiner ganzen Schönheit vor einem liegt. Oder wenn man durch die teilweise noch sehr gut erhaltenen Gebäude und Tempel wandert, in denen man sich noch sehr gut vorstellen kann, wie es wohl bewohnt ausgesehen haben muß.


Was mir persönlich auch noch besonders gut gefallen hat, ist dass die Stadt noch Heimat einiger Tiere ist. So durfte ich die Bekanntschaft von Chinchillas machen, die hier zwischen den Steinen der Ruinen leben. Das war sehr interessant, was die alles zu erzählen hatten. Genau wie die Unterhaltung mit dem Lama, dass sogar sein Essen mit mir teilen wollte. Aber lieber als Gras sind mir halt mal Nüsse und so habe ich dankend abgelehnt.


Jetzt geht dieser tolle und auch anstrengende Tag langsam zu Ende und ich freue mich schon auf mein Bett :).



Montag, 17. September 2012

Meister Francis: Sonntagsmarkt

Da heute Sonntag ist haben wir mal etwas länger geschlafen und gemütlich gefrühstückt :). Anschließend sind wir dann zu einem ebenfalls gemütlichen Ausflug ins Dorf Pisaq aufgebrochen. Da findet nämlich jede Woche der bekannte Sonntagsmarkt statt.


Pisaq liegt im heiligen Tal der Incas, nicht weit von Cusco entfernt. Wir sind mit dem öffentlichen Bus hingefahren, ein bißchen durchs Dorf gelaufen und haben uns dann über den Markt treiben lassen.
Hier kommen die Bauern aus der ganzen Umgebung zusammen und handeln was das Zeug hält. Es gibt hier an Obst und Gemüse alles, was das Herz begehrt und auch Fleisch und Fisch kann man kaufen. Besonders beeindruckt haben mich die vielen verschiedenen Kartoffel- und Maissorten. Kartoffeln gibt es in Peru an die 4000 verschiedene, darunter auch diverse Süßkartoffeln. Und Mais gibt es außer dem bei uns üblichen noch roten und braunen.
Viele, vor allem Frauen, sind in traditioneller Kleidung gekleidet und so ergibt sich ein schönes, buntes Bild.


Wir haben dann irgendwann ein Pause in einem, am Markt gelegenen Café gemacht und da habe ich mal ein einheimisches Getränk probiert: Chicha Morada ist aus rotem Mais gemacht, mit Zitrone und Gewürzen und sehr lecker.

Zurück in Cusco haben wir uns dann noch die ausgegrabenen Reste des Sonnentempels in der "Iglesia Santo Domingo" angesehen. Heute waren wir späteren als gestern und die Schlange an der Kasse war erträglich. Es wurden die Mauern des Sonnentempels teilweise wieder aufgebaut und auch die Bereich, die im Freien lagen wurden teilweise rekonstruiert. Wenn man sich dann noch vorstellt, dass die Mauern mit Gold belegt waren, bekommt man einen Eindruck, wie es mal ausgesehen hat.


Morgen fahren wir über Urubamba nach Aguas Calientes und übermorgen besuchen wir dann Machu Picchu. Ich bin schon ganz aufgeregt ;).

Sonntag, 16. September 2012

Meister Francis: Cusco

Nachdem wir gestern den ganzen Tag gebraucht haben, um von Puno nach Cusco zu fahren, haben wir uns heute die Stadt angesehen.

Cusco liegt auf 3430m und ihr Ruf eilt ihr weit voraus, da sie als eine der schönsten und interessantesten Städte Südamerikas gilt. In der Inka-Sprache bedeutet der Name "Zentrum" und die Stadt war auch das Zentrum des Inka-Reichs, das sich bis Ecuador und Chile ausdehnte. Zu Zeiten der Inka muß es die reichste Stadt der Welt gewesen sein, so waren z. B. die königlichen Paläste mit Gold verkleidet.

Als 1533 die Spanier Cusco einnahmen, schmolzen sie alles Gold ein und versuchten auch die Gebäude zu zerstören. Das gelang ihnen allerdings nicht ganz, da die Bauweise der Inka so solide war, dass die Grundmauern stehen bleiben mussten. Auf diese haben dann die Spanier ihre eigenen Gebäude gesetzt, wie eine Art Sinnbild für eine fremde, aufgezwungene Kultur. Da die Baumeister der Spanier aber nicht halb so gut waren, wie die der Inka, stürzten ihre Häuser bei Erdbeben immer wieder ein, während die erdbebensicheren Mauern der Inka immer noch stehen.


Cusco ist eine wunderschöne Stadt mit tollen, kolonialen Häusern, von denen tatsächlich immer noch sehr viele auf den älteren Inka Mauern stehen. Auch hier gibt es die Plaza de Armas, die zu Inkazeiten wohl doppelt so groß war und an der Tempel, Paläste und Regierungsgebäude lagen. Heute ist der Platz von Arcadengängen umgeben und er wird dominiert von der Kathedrale und der "Iglesia La Compañia". In der Mitte befindet sich ein kleiner Park und ein Springbrunnen mit der Statue des Inkaherrschers "Atahualapas" und der Inschrift "herrliche Stadt Cusco". Nachdem wir unsere Eintrittskarte für "Machu Pichu" gekauft hatten, haben wir hier unseren Stadtrundgang gestartet.


Zunächst ging es hoch ins Künstlerviertel "San Blas" und zur "Iglesia San Blas". Hier gibt es einige nette Geschäfte und Restaurants.
Als wir und hier umgesehen hatten, sind wir runter in die "Calle Hatunrumiyoc" gelaufen. Der Name bedeutet "großer Stein" und in der Gasse kann man anhand einer großartig erhaltenen Mauer sehen, wie die Inka Steine fugenlos ineinander gepasst haben. Der größte Stein in der Mitte hat insgesamt zwölf Ecken, damit er genau passt.


Weiter ging's Kreuz und quer durchs historische Zentrum bis zur "Iglesia Santo Domingo" unter der bei einem Erdbeben die Grundmauern und Reste des alten Sonnentempels zum Vorschein kamen. Hier war der Andrang leider so groß, dass wir uns nicht in die Schlange stellen wollten. Stattdessen waren wir was trinken und ich habe ein paar Nüsschen geknappert :).

Nach dieser Stärkung ging es noch mal steil bergauf, zur "Iglesia San Christobal". Als Eichhörnchen macht mir das Geklettere ja Gott sei Dank nicht so viel aus, so dass ich als erster oben war und noch ein kleines extra Päuschen einlegen konnte ;).
Die Kirche selbst ist im Moment leider eine einzige Baustelle, aber den Blick, den man von hier oben über die Stadt und die umliegenden Berge hat, ist jede Anstrengung wert.

Aber für heute haben wir erst mal genug von Besichtigungen und sehen jetzt gleich mal, was es so zum Abendessen gibt :).

Freitag, 14. September 2012

Meister Francis: Puno und Sillustani

Heute war unser Tag in Puno. Puno ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks und liegt auf 3800m Höhe am Titicaca-See.


Morgens sind wir aufgebrochen, um erst mal die Stadt zu erkunden. Dabei haben wir festgestellt, dass es gar nicht viel zu erkunden gibt ;). Deshalb haben wir uns die obligatorische Plaza de Armas mit der obligatorischen Kathedrale angesehen und sind dann an den Hafen gelaufen, um einen ersten Blick auf den See zu erhaschen.


Nachmittags haben wir dann einem Ausflug zu den Grabtürmen von Sillustani gemacht. Sie liegen 32km von Puno entfernt am Umayo-See. Sillustani war eins der wichtigsten Zentren der Colla-Kultur. Hier begruben sie wichtige Persönlichkeiten in "Chullpas", den Grabtürmen. Später übernahmen dann die Inca den Begräbniskult und fügten weitere Chullpas hinzu. Die meisten der Türme sind rund und da die Steine stark eisenhaltig sind, schlagen hier öfter mal Blitze ein.
Sillustani liegt sehr malerisch auf einer Anhöhe und am Nachmittag glitzert der See im Hintergrund und über das Altiplano hat man einen weiten Blick bis hin zu schneebedeckten Bergen am Horizont.


Auf dem Rückweg haben wir noch eine einheimische Familie besucht, die Lamas und Alpakas und Meerschweinchen hält und von der wir eine Menge über das Leben auf dem Altiplano erfahren haben.

Morgen fahren wir weiter nach Cusco. Aber wir kommen noch mal zum Titicacasee-See zurück und erkunden dann auch den See selbst.

Donnerstag, 13. September 2012

Meister Francis: Colca Canyon

Gestern morgen sind wir zu unserer Zwei-Tages-Tour zum Colca Canyon aufgebrochen. Nachdem wir erst mal im morgendlichen Verkehr in Arequipa festgesteckt hatten, ging's langsam hoch hinauf in die Berge.

Auf 3800m waren wir in der Pampa Cañahuas angekommen und haben dort direkt Vicuñas gesichtet. Vicuñas sind die kleinsten der Andenkamele und sie können nicht domestiziert werden. Ihr Wolle ist die feinste und teuerste. Natürlich habe ich versucht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, aber sie sind sehr scheu und vor mit weggelaufen. Da hatte ich bei den Lamas und Alpakas, die auch hier leben mehr Glück :). Sie werden in Herden gehalten und sind nicht nur den Umgang mit Artgenossen gewöhnt.


Nachdem ich mich schweren Herzens von meinen neuen Bekanntschaften losgerissen habe, ging's weiter durch fantastische Landschaft nach Viscachani. Dort haben wir beeindruckende Felsformationen bewundert, einen tollen Blick auf den Vulkan Misti erhascht und Cocatee gegen die Höhenkrankheit getrunken.


Weiter ging's über den 4910m hohen Patapampa Pass. Hier gibt es einen Aussichtspunkt von dem man einen Rundblick über alle umgebenden Vulkane und Berge hat. Außerdem ist es ein Platz, an dem Einheimische kleine Steinhäufchen aufschichten, um für eine sichere Reise zu bitten und so stehen hier ziemlich viele von diesen Häufchen.


Nachmittags sind wir in Chivay angekommen. Das ist die Hauptstadt der Region Caylloma und liegt schon im Colca-Tal.

Von hier aus sind wir heute morgen in aller Frühe zum Colca Canyon aufgebrochen. Auf dem Weg haben wir noch in einem Dorf mit hübscher kolonialer Kirche gestoppt und uns die Terassenanlagen angesehen, auf denen Kartoffeln und Gemüse angebaut werden. Sie wurden vor 1200 Jahren von den Inca angelegt und für jede Anlage wurde vor dem Bau eine gemeißelte Steintafel mit Karte auf der anderen Seite des Tals angebracht.
 

Der Canyon beginnt direkt hinter dem Tal und auch hier gibt es weitere Terassenanlagen. Der Rio Colca frisst sich 1200m tief durch den Stein und bildet eine beeindruckende Schlucht. Wenn man Glück hat kann man hier noch Anden-Kondore sehen. Wir hatten Glück und konnten beobachten, wie sie majestätisch durch die Lüfte geglitten sind. Manchmal sind sie ganz dicht über unsere Köpfe geflogen. Da habe ich mich dann lieber versteckt, schließlich falle ich ja ins Beuteschema ;).


Nachmittags sind wir dann weiter nach Puno am Titicacasee gefahren. Die Landschaft auf dem Weg war wieder großartig und an einer Stelle haben wir sogar Flamingos gesehen.


Dienstag, 11. September 2012

Meister Francis: Arequipa

Nach zwei langen Reisetagen gab es heute mal wieder einen Tag mit mehr Bewegung. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich als Eichhörnchen mich ja allenfalls im Winterschlaf so lange nicht bewege. Und von dem kann ja jetzt wirklich keine Rede sein ;).

Heute haben wir uns Arequipa angesehen. Das ist die zweitgrößte Stadt Perus. Sie liegt 2353m hoch und wird von zwei mächtigen Bergen beherrscht. Das eine ist der fast 6000m hohe Vulkan Misti und das andere ist der gut 6000m hohe Nevado Chachani. Hier gibt es über 300 Sonnentage im Jahr, aber auch jede Menge Erdbeben. Davon sind die meisten aber Gott sei Dank harmlos.


Das Wetter hat seinem Ruf heute wieder alle Ehre gemacht und so sind wir bei strahlend blauem Himmel losgelaufen, das historische Stadtzentrum zu erkunden. Viele Gebäude hier sind aus sehr hellem Sillargestein gebaut, so auch die eindrucksvolle Kathedrale, an der wir unseren Rundgang begonnen haben. Sie liegt an der Plaza Principal, einem hübschen Platz mit Park und Springbrunnen, der an drei Seiten von schönen, zweistöckigen Arcadengängen umgeben ist.


Weiter ging's zur Iglesia La Compañia de Jesus, eine der ältesten Kirchen der Stadt, mit beeindruckender, barocker Fassade. Weiter ging's durch Straßen mit schönen Häusern, die immer wieder den Blick auf die umliegenden Berge freigegeben haben.

Das nächste Ziel war die Plaza und Iglesia San Francisco. Der Platz vor der Kirche ist sehr idyllisch, besonders wenn Blüten der umliegenden Bäume durchs Sonnenlicht wehen.


Danach haben wir und das Kolonialhaus Casa del Moral angesehen. Das verdankt seinen Namen einem Maulbeerbaum, der im hübschen Innenhof steht. Das Haus ist noch komplett eingerichtet und bietet einen guten Einblick, wie wohlhabende Leute vor 200 Jahren gelebt haben. Besonders gut gefallen hat mir hier, dass man aufs Dach klettern konnte, von wo aus man einen noch besseren Blick auf die Berge hatte.


Last but not least kam dann noch die größte Sehenswürdigkeit der Arequipas, das Kloster Santa Catalina. Es wurde 1579 als Nonnenkloster gegründet. Als mit dem Bau begonnen wurde, wurde einfach ein kleiner Teil der Stadt eingemauert und so ist eine einzigartige Stadt in der Stadt entstanden. Es gibt hier Gassen und Plätze, Kirchen und Springbrunnen und in so mancher, mit Geranien gesäumter Gasse, meint man, sich im Süden Spaniens zu befinden. Auch hier konnte ich wieder aufs Dach klettern, von dem aus man einen Teil der Anlage mit dem Vulkan im Hintergrund, im Abendlicht bewundern konnte.


Morgen ist dann erst mal Schluß mit Kultur, stattdessen gibt es Natur: wir machen eine 2-Tages-Tour zum Colca Canyon.

Montag, 10. September 2012

Meister Francis: Anreise mit Hindernissen

Nachdem wir in Frankfurt pünktlich gestartet sind, hatten wir zunächst in Madrid zwei Stunden Aufenthalt. Da konnte man ganz gut den Flughafen, zumindest den Transitbereich, erkunden und die Einkaufsmöglichkeiten für den Rückflug ausloten :).


Auch hier ging es pünktlich weiter zu meinem bisher längsten Flug an einem Stück, wir waren mehr als 13 Stunden unterwegs. In Santiago de Chile angekommen, mussten wir erst mal einreisen und unser Gepäck abholen, um dann wieder für den Inlandsflug einzuchecken.

Danach hatten wir noch zwei Stunden Aufenthalt, die wir hauptsächlich im Abflugbereich verbracht haben. Dummerweise haben wir da am Schluß nicht mitbekommen, dass unser Abfluggate gewechselt wurde und so ist der letzte Flieger ohne uns geflogen :(.


Das ist allerdings nicht nur uns so gegangen, sondern auch ein paar anderen, da es zum dem Wechsel keinerlei Durchsage gab. Trotzdem haben wir uns über uns selbst geärgert, dass wir nicht noch mal geguckt haben. Aber wir haben uns dann alle zusammengetan und so erreicht, dass wir einen Platz im nächsten Flugzeug bekommen haben. Es waren ja Gott sei Dank auch Einheimische dabei, die mit großen Gesten und vielen Worten erreicht haben, dass es am Ende doch so schnell und ohne weitere Kosten nach Arica ging.

Arica liegt ganz im Norden Chiles kurz vor der peruanischen Grenze. Da wir jetzt mitten in der Nacht angekommen sind und heute gleich weiter wollten konnten wir uns dort gar nichts ansehen.


Wir sind am späten Vormittag dann mit dem Collectivo (einem Sammeltaxi) nach Tacna gefahren. Das ist die erste Stadt in Peru, kurz hinter der Grenze. Von da aus ging es dann auch gleich weiter nach Arequipa, der zweitgrößten Stadt in Peru, die auch die weiße Stadt genannt wird. Die Fahrt hat noch einmal fast sieben Stunden gedauert und sie hat uns durch eine teilweise fast farblose Wüstenlandschaft geführt, die später bergig wurde und immer wieder von Oasen unterbrochen ist.


Als wir dann endlich in Arequipa angekommen sind, war es schon dunkel und wir sind nur noch mal zum Essen in die Unesco geschützte Altstadt gelaufen. Was wir da gesehen haben sieht vielversprechend aus, aber jetzt wird erst mal richtig geschlafen :).